Friedhof der Kuscheltiere. Stephen King.


Vorsicht, die hier besprochene Fassung von „Friedhof der Kuscheltiere“ ist ein Hörspiel! Von dem dringend abgeraten wird! Leider übersah die Hörbuch-Hunter Redaktion bei der Bestellung der CDs, dass es KEIN Hörbuch ist und die Produktion dazu noch unter öffentlich-rechtlicher Regie erfolgte. Schlechte Voraussetzungen? Oh ja!

Was nicht gefällt? Na, so ziemlich alles. Wie bei einem öffentlich-rechtlichen Hörspiel zu befürchten, wurde die Story holzschnittartig vereinfacht und gnadenlos herunter gedampft. Aber natürlich blieben alle Szenen, bei denen man kräftig Krach machen kann, erhalten. Da wird geschrien, gestöhnt und geächzt, sodass einem vor lauter Fremdschämen schnell die Lust am Zuhören vergeht. Das bei King natürlich zu vermittelnde Grauen wird lediglich mit stumpfem hysterischem Geschrei übersetzt. Tiefgang, Geheimnisvolles, ja womöglich leise, aber gruselige Töne fehlen völlig. Warum muss sich zum Beispiel der tote Student anhören, wie Frankenstein auf einer Flasche Korn mit Mumps? Warum kennt Creeds Frau nur die zwei Stimmlagen „zu leise“ und „zu laut“? Auch die Geräuschkulisse enttäuscht. Klingt nach semi-professionellem Sounddesign und nicht nach der Qualität, die man vom WDR erwarten muss. Die Musik ist konsequenterweise ebenfalls ein Fehlgriff – was ein Kontrabass mit indianischen Klängen zu tun haben soll, das bleibt das Geheimnis des Rundfunk-Orchesters.

Aus dem Klappentext: „Das Hörspiel wurde vom WDR unter dem Titel Friedhof des Grauens produziert.“ Ergebnis ist „Das Hörspiel des Grauens“. Stephen King wurde von den Machern einfach nicht verstanden. Nach der ersten CD war Schluss, schade um das Geld.

Hörverlag. 3 CDs. Ca. 3 Stunden.

Ein Kommentar zu „Friedhof der Kuscheltiere. Stephen King.

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