Das deutsche Schicksalsjahr 1933 nimmt Peter Prange als Ausgangspunkt für seine Geschichte der Familie Ising. Die Lebenswege der Eltern und ihrer fünf Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in den Jahren vor dem Krieg nehmen den Hörer gefangen.
Im Mittelpunkt der Familiengeschichte steht die Entstehung der Autostadt, das spätere Wolfsburg, nahe beim beschaulichen Fallersleben in dem Wilhelm Ising eine Zuckerfabrik unterhält. Doch der Wunsch des Führers nach dem „Volkswagen“ zwingt Wilhelm seinen Besitz aufzugeben. Während die Söhne Georg (Auto-Testfahrer) und Horst (Parteimitglied, Ortsgruppenleiter) von der Umstrukturierung beruflich profitieren, wenden die Töchter Charly (Ärztin) und Edda (Filmschaffende) sich anderen Professionen zu. Da Edda mit einem Kommunisten und Charly mit einem Juden zusammen ist, sind Konflikte in der Familie vorprogrammiert. Während die Kinder jeder für sich ihren Weg zum Glück suchen, zieht am Horizont allmählich der schreckliche Zweite Weltkrieg auf. Das politische Geschehen bringt die Lebenswege der Isings gehörig durcheinander …
Prange verwebt seine Geschichte geschickt mit den tatsächlichen historischen Ereignissen. Das ist einerseits edukativ. Andererseits schwächt es die Handlung, da einfach zu viele echte Charaktere einbezogen werden, was wenig authentisch wirkt. Leni Riefenstahl als Partnerin von Edda, die bei den bedeutenden Filmprojekten mitwirkt? Eventuell etwas tu viel des Guten. Dennoch eine mitreißende Geschichte, ganz hervorragend gelesen von Peter Prange. Bin gespannt auf die Fortsetzung. Argon. Oktober 2018. Ungekürztes Hörbuch. 23 Stunden, 56 Minuten.