Die aufwändige Hörspiel-Eigenproduktion wird von Audible stark beworben. Und ist derzeit für nur 4,99 zu haben – die ganze Staffel, also zehn Teile. Ein solides Sprecheraufgebot, allen voran Norbert Langer und David Nathan, bürgt dabei für Qualität im Ohr.
Doch das Experiment Monster 1983 hat seine Tücken. Ich wähle den Ausdruck „Experiment“, weil mir scheint, als hätte das Duo Menger/Audible bewusst versucht, einen Erfolg zu „bauen“. Die Zutaten: Horrorgeschichte (geht ja immer). 1980er Jahre (mag ja jeder, allen voran die geburtenstarken Jahrgänge). Professionelle Hörspielproduktion „Netflix zum Hören“. Und dazu noch diverse Schreib-Profis.
Nur, was, wenn die Story nicht stimmt? Die Geschichte einen nicht packt, Gänsehaut macht und eben keine Angst vor dem Bösen erzeugt sondern maximal Verwirrung? Denn das ist leider der Schwachpunkt bei Monster 1983. Die Story ist umständlich erzählt. Sie verliert sich in Handlungssträngen ohne jede Bedeutung und bleibt letztendlich eine zufriedenstellende Auflösung schuldig. Das mag ok sein, wenn eine Fortsetzung geplant ist. Doch wer in zehn Teilen so viele Fragen aufwirft, wie Menger und seine Co-Autoren, der kann nicht die meisten Antworten schuldig bleiben. Das sorgt für Enttäuschung. Zumal die 1980er-Reminiszensen teilweise unorganisch in die Geschichte gemeiselt wurden. Selbst Kalauer bleiben nicht aus, wie der Name des Mechanikers: Mike.
Die Sprecher sind natürlich klasse, die Produktionsqualität hochwertig – auch wenn ich persönlich lieber Gelesenes höre als Gespieltes. Witzig ist der Nachspann mit den Interviews der Sprecher. Luisa Wietzorek als Flower ist sensationell.
Audible. 9 Stunden 52.