Endgame. Die Auserwählten. James Frey.


Ein crossmediales Erzähl- und Interaktions-Spektakel von Skandal-Autor Frey. Die Story erinnert zunächst an „Tribute von Panem“. Zwölf Jugendliche kämpfen gegeneinander um das Schicksal der Welt. So scheint es. Erst nach und nach erfährt man mehr über die Hintergründe. Götter, Aliens oder Raumfahrer? Jedenfalls scheint ein Volk von Außerirdischen am Werk zu sein. Ihre Untertanen sind zwölf Völker, die seit Jahrtausenden auf unserer Erde leben. Unter uns. Unbemerkt. Sie gaben das Wissen um die wahre Geschichte der Menschheit von Generation zu Generation weiter und bildeten ihre jeweiligen Kämpfer, die „Spieler“, aus. Als Vertreter ihrer Stämme ringen sie jetzt um – ja worum denn genau? Das bleibt noch im Unklaren.

Endgame, die Auserwählten, beginnt mit dem Einschlag von 12 Meteroiten. Das „erweckt“ alle Spieler, reißt sie aus ihrem normalen Leben. Es beginnt ein Wettlauf um den „Erdschlüssel“ – ein weiteres Mysterium der Story. Die weist auch sonst ihre Eigenheiten auf. Die Protagonisten sind eigenwillige, teils sogar verhaltensauffällige Charaktere. Zum Teil üben sie eine geheimnisvolle Anziehungskraft aufeinander aus. Was sie nicht daran hindert, sich untereinander bis aufs Blut zu bekämpfen. Und diese Schlacht tobt mehr oder weniger unbemerkt auf verschiedenen Kontinenten. Doch das wird nicht so bleiben – der Erde nähert sich eine geheimnisvolle Bedrohung … Was genau die Menschheit erwartet, erfährt man in diesem Teil von Endgame noch nicht. Lediglich der Sieger dieser ersten Etappe des Spiels steht fest. Und man darf sehr auf die weiteren Teile gespannt sein.

Uve Teschner liest hervorragend. Auch die dramatischen Momente kann er gut inszenieren. Die teils bombastisch angelegten Erzähler-Wordings bringt er gut rüber. Allein der psychisch-auffälligste der Spieler („Blinzel-Zuck-Blinzel-Zuck-Zuck“) ging wohl auch ihm beim Vorlesen auf die Nerven. Die langen Zahlenfolgen des in die Geschichte für die Fans des integrierten Interaktions-Games (Preis: 500.000 $), muss man in Kauf nehmen.

Es gibt Informationen auf Facebook und Twitter. Weitere Infos zum crossmedialen Konzept www.endgame.de

Autor Frey wurde durch eine mitreißenden Biografie bekannt, die sich später als „geschönt“ erwies. An seinem erzählerischen Talent und seinen dramaturgischen Fähigkeiten ändert das nichts. Frey versteht es, Output zu liefern, der den Geschmack seiner Zielgruppe trifft – soweit man weiß unterstützt durch seine Content- und Schreib-Werkstatt.

Oetinger Audio. 2 MP3 CDs. Ungekürzte Lesung, ca. 800 Minuten.

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