Der Typ ist ein echter Drecksack. Er trennt Liebende. Nimmt Eltern die Kinder. Lässt Menschen für Jahrzehnte leiden. Und genau deshalb lieben ihn die Leser. Ken Follett ist ein gemeiner Autor. Zum Glück.
In seinem neusten Werk wartet der Meister der endlosen Geschichten erneut mit schweren Schicksalen auf. Wir befinden uns in England an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit. Das Fundament der Ewigkeit ist die Fortsetzung von Die Säulen der Erde und Die Tore der Welt. Zumindest spielt ein Teil der Handlung wieder in Kingsbridge mit seiner schönen Kathedrale. Und das ist auch schon das große Thema des Hörbuchs: der Kampf der Religionen. Nach Luthers Thesenanschlag 1517 stehen sich Mitte des Jahrhunderts Protestanten und Katholiken unerbittlich gegenüber. Europa am Rande eines Flächenbrandes – dafür stehen sinnbildlich die rivalisierenden Königinnen Maria Stewart und Elizabeth I. Vor diesem großen historischen Hintergrund schildert Follett uns Geschichten wie die von Ned Willard, der Margery Fitzgerald heiraten will, doch der Glaube und der Wille ihrer Familien trennt auch sie.
Das Fundament der Ewigkeit ist ein typischer Follett. Der Autor schlägt weite Bögen und schafft es doch immer wieder, die Enden der einzelnen Geschichtsstränge geschickt zu verknüpfen. Fast 40 Stunden Hörvergnügen, auch dank des hervorragenden Tobias Kluckert.
Lübbe Audio. 2017. 37 Stunden 8 Minuten.