1982 tritt Helmut in eine neue Lebensphase. Der Vater kauft den ersten (Farb-)Fernseher im elterlichen Haushalt und in der Oberstufe auf dem Gymnasium entwickelt Helmut neuerdings politisches Engagement, um sich bei Britta – ihres Zeichens neugewählte Schülersprecherin – ins Gespräch zu bringen.
Was dann auch erstmal funktioniert. Seine erste große Liebe verläßt ihn jedoch einige Zeit später, um für ein Jahr nach Amerika zu gehen. In den Jahren nach Britta hält sich Helmut mit anstrengenden Bemühungen bei Frauen zurück. Er nimmt an Beziehungen, was sich gerade so ergibt und läßt sich auf keine seiner Freundinnen wirklich ein. Auch sonst passiert in Helmuts Leben viel mit ihm als seltsam passiven Part. Studium, Job…
Als ihn seine aktuelle Freundin dann irgendwann vor die Wahl stellt, Familie oder Trennung, läuft er davon – um aus einer selbstmitleidigen Laune heraus seine verflossenen Freundinnen aufzuspüren. Er möchte wissen, was sie damals eigentlich an ihm mochten. Positives über sich selbst erfährt er dabei bei keiner Einzigen. Plötzlich wird seine gesamte Haltung zum Leben fragwürdig.
Frank Goosen wird oft mit Nick Hornby verglichen, wobei mir die Geschichte von „liegen lernen“ dafür zu einfach gestrickt ist und die darin auftauchenden Charaktere austauschbarer erscheinen als bei Hornby.
Trotzdem eine leicht geschriebene Geschichte über die 80iger und 90iger, die irgendwann nicht mehr ganz so amüsant daherkommt wie am Anfang.
Charmant und kurzweilig vom Autor Goosen selbst gelesen, der auch als Kabarettist Erfahrung mit Publikum hat und nicht nur schnöde abliest.
Eichborn Verlag, 3 CDs, 195 Minuten