Nordseeinseln – die gehen doch immer, denkt sich Autorin Engelmann. Deshalb spielt dieses Buch auf Föhr. Sylt wurde auch von ihr schon ausgiebig abgearbeitet. Die Frage ist: Was kann man von diesem Unterhaltungsroman erwarten, auf dessen Titel ein Lämmchen vor einem veritablen Reethaus am Strand den Leser anschmachtet?
Die Redaktionsassistentin Minnie, eigentlich Minerva, wird von ihrem Sparten-Reisesender in Bamberg nach Föhr geschickt. Recherche für einen Filmbeitrag, Minnie kennt die Insel sehr gut aus Kinder- und Jugendtagen. Die Reise ist willkommen. Minnie hat gerade den Heiratsantrag ihres (nun nicht mehr) Freundes abgelehnt. Die junge Frau startet ihre Recherche unter dem Thema „Gegen die Versyltung Föhrs“ und trifft interessante Föhrer, teils kauzig, teil putzig. Da kann Minnie sich einreihen, ist sie doch nach einem kleinen Zwischenfall plötzlich Ziehmutter des jungen Lämmchens Emmy (ah, daher das Titelbild). Und es dauert nicht lange, schon ist Minnie einigen Verstrickungen aus der Vergangenheit auf der Spur – und ein äußerst attraktiver Förster taucht auch noch auf.
Schäfchenwolkenhimmel bietet letztlich genau das was man/frau erwartet: Die üblichen Nordsee-Klischees werden buzzwordartig ausgespielt. Die Handlung und die Liebesgeschichte sind mal sinnvoll mal weniger sinnvoll kombiniert. Und Minnie ist natürlich eine Frau, die der Leserin sowohl als Kumpel, als Gefühlsmensch und als eigentlich doch sehr attraktive Frau einiges an Identifikationspotenzial bietet. Alles in allem, gute Unterhaltung, wenn man „solche“ Titel mag. Ordentlich gelesen von Eva Gosciejewics.
Argon Hörbuch. April 2019. Ungekürzt. 8 Std. und 21 Min.